Als zentrale Therapieeinrichtung für den Justizvollzug von Baden-Württemberg betreuen wir Strafgefangene und Sicherungsverwahrte und unterstützen diese bei ihrer Resozialisierung.
Sozialtherapeutische Einrichtungen bieten Straftätern mit besonderem therapeutischem Behandlungsbedarf innerhalb des normalen Strafvollzugs ein intensives Behandlungsangebot in einem interdisziplinären Team. In Deutschland gibt es sozialtherapeutische Einrichtungen seit 1969. Ziel ist es, straffälligen Menschen mit besonders schwierigen Persönlichkeitsstörungen Veränderungsprozessen zuzuführen, um ihnen ein straffreies Leben und eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Dadurch können auch neue Opfer von Straftaten vermieden werden.
Sozialtherapie bietet Strafgefangenen die Möglichkeit, ihre Strafzeit effektiv zu nutzen. Strafgefangene haben hier die Chance, mit Hilfe psychotherapeutischer, sozialpädagogischer, kreativtherapeutischer sowie arbeitstherapeutischer Maßnahmen bessere Voraussetzungen für eine verantwortungsbewusste Lebensbewältigung zu erwerben. Für die Behandlung ist die Bereitschaft erforderlich, sich mit der eigenen Person, der Biographie, den Straftaten und der aktuellen Umwelt auseinanderzusetzen. Ebenso verlangt die Behandlung ein gewisses Maß an Belastbarkeit und Durchhaltevermögen sowie den ernsthaften Willen und die Offenheit, aktiv an der Erreichung des Behandlungszieles mitzuarbeiten. Insofern ist ein Aufenthalt in einer Sozialtherapie keine „Hafterleichterung“, sondern vielmehr ein schwieriger und anspruchsvoller Weg der Auseinandersetzung mit den eigenen Defiziten und Ressourcen.
Für die Sozialtherapie gelten die Bestimmungen des Justizvollzugsgesetzbuches. Vollzugsentscheidungen wie Arbeitseinsatz, vollzugsöffnende Maßnahmen etc. werden zudem aufgrund therapeutischer Überlegungen getroffen.
