Bei der Justizvollzugsanstalt Nord-Brandenburg, Teilanstalt Wriezen, ist
– vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Ermächtigung – zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle
„Leiter/-in der Sozialtherapeutischen Abteilung (m/w/d)“
(bis BesGr. A 14 bzw. bis Entgeltgruppe 14 TV-L)
mit einer regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit im Umfang von 40 Stunden unbefristet zu besetzen.
Die Teilanstalt Wriezen befindet sich außerhalb der gleichnamigen Stadt im Oderbruch, ca. 60 km nordöstlich von
Berlin, und ist die zentrale Anstalt für den Jugendvollzug im Land Brandenburg. Die Teilanstalt Wriezen verfügt
über ca. 180 Haftplätze. Angeschlossen ist eine sozialtherapeutische Abteilung.
Die Sozialtherapeutische Abteilung ist eine Vollzugsabteilung der Justizvollzugsanstalt Nord-Brandenburg,
Teilanstalt Wriezen, die gemäß § 25 BbgJVollzG die Behandlung von Gewaltstraftätern mit besonders hohem
Rückfallrisiko anbietet. Ziel der Abteilung ist die Resozialisierung der Gefangenen durch Behandlungsmaßnahmen,
die insbesondere die deliktspezifischen Risikofaktoren bearbeiten. Die Sozialtherapie setzt modernste
psychologische Behandlungsmaßnahmen nach dem Risiko-Bedürfnis-Ansprechbarkeitsmodell und dem „Good
Lives“-Modell ein.
I. Tätigkeitsschwerpunkte:
ï· Therapeutische und vollzugliche Leitung der Sozialtherapeutischen Abteilung
ï· Fortschreibung des sozialtherapeutischen Behandlungskonzepts
ï· Fortschreibung der sozialtherapeutischen Behandlungsprogramme
ï· Personalführung und -entwicklung
ï· Beratung, Anleitung und fachliche Kontrolle der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Teams
ï· Kooperations- und Netzwerkarbeit mit allen relevanten Einrichtungen und Behörden
ï· Mitarbeit in fachspezifischen Arbeitsgruppen
Die Tätigkeit als Leiter/-in der Sozialtherapeutischen Abteilung schließt eine Tätigkeit als Psychologische/r
Psychotherapeut/in mit den Tätigkeitsfeldern:
ï· Erstellen von Risikoeinschätzungen für straffälliges Verhalten und klinischer Diagnosen von psychischen
Störungen nach dem ICD u.Ä. sowie Empfehlungen entsprechender psychologischer und
psychotherapeutischer Maßnahmen zur Verbesserung der Legalprognose
ï· Verfassen von gutachterlichen Stellungnahmen im Rahmen des Diagnoseverfahrens zu Beginn der
Jugendstrafe, zur Erstellung des Vollzugs- und Eingliederungsplanes (u.a. zur Unterbringung im offenen
Vollzug sowie zur Prüfung einer vorzeitigen Entlassung und von Führungsaufsicht)
ï· Psychotherapeutische und Psychologische Gesprächsangebote im Einzel- und Gruppensetting zur
Behandlung psychischer Störungen, insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten, bei der Gefahr einer
Selbstverletzung und zur Suizidprävention, nebst der hierfür erforderlichen Dokumentation
ï· Planung, Organisation und Qualitätskontrolle von psychologischen und psychotherapeutischen
Maßnahmen
ï· Mitwirkung bei der Weiterentwicklung der Konzeptionierung und der Ausgestaltung des
Sozialtherapeutischen Behandlungsvollzuges
ï· Leitung der zentralen therapeutischen Maßnahme als „offene Gruppe“ mit kognitiv behavioralem
Behandlungsprogramm
ein.
II. Anforderungen:
Fachkompetenzen
ï· abgeschlossenes Hochschulstudium der Psychologie möglichst mit klinischem, gegebenenfalls auch
forensischem und/oder kriminalpsychologischem Studienschwerpunkt (Eingruppierung in die
Entgeltgruppe 13)
ï· abgeschlossene Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten (Verhaltenstherapie) mit
Approbation oder vergleichbare Qualifikation (in diesem Fall erfolgt eine Eingruppierung in die
Entgeltgruppe 14)
ï· fundierte Fachkenntnisse im Bereich Diagnostik / Prognostik sowie der entsprechenden statistischen
Instrumente und gute Kenntnisse der wissenschaftlichen Forschung auf diesen Gebieten
ï· fundierte Fachkenntnisse im Bereich der Risikoeinschätzung bei kriminellem Verhalten
ï· umfassendes Fachwissen in Bezug auf wirksame stationäre und ambulante Straftäterbehandlung,
psychotherapeutische Verfahren und neue Therapieansätze
ï· vertiefte justizvollzugrechtliche, strafrechtliche und kriminologische Kenntnisse
ï· Personalführungskompetenzen
ï· mehrjährige Berufserfahrungen im rechtspsychologischen Bereich, auch in der klinischen Betreuung von
Straftätern
Persönliche und soziale Kompetenzen:
ï· ausgeprägte Fähigkeit zu analytischem, konzeptionellen Denken sowie strukturiertem und selbständigem
Arbeiten
ï· hohe Belastbarkeit, Team- und Konfliktfähigkeit, Lösungsorientiertheit und ausgeprägtes
Kommunikationsvermögen
ï· Zielstrebigkeit, Entscheidungsstärke, Selbstvertrauen
ï· hohe Motivation, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit und organisatorisches Geschick, Eigeninitiative,
Aufgeschlossenheit und Kreativität
ï· Bereitschaft zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung
ï· Fähigkeit zur Gestaltung eines flexiblen, situations- und problemangemessenen Verhältnisses zwischen
Nähe und Distanz im Kontakt zu Inhaftierten, ein hohes Maß an Reflektions- und Empathiefähigkeit
ï· Akzeptanz und Verständnis für die institutionellen Rahmenbedingungen des Tätigkeitsfeldes mit den
spezifischen Sicherheitsbelangen
Gute Kenntnisse im Verwaltungshandeln und Sprachkenntnisse sind wünschenswert.
Die Bereitschaft zur regelmäßigen fachlichen Fortbildung und Supervision wird vorausgesetzt.
Die Justizvollzugsanstalt Nord-Brandenburg fördert aktiv die Gleichstellung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Es werden deshalb Bewerbungen von Frauen und Männern unabhängig von deren Nationalität (Kommunikations-
und Schriftsprache ist Deutsch) sozialer Herkunft, Alter, Religion, Behinderung oder sexueller Identität begrüßt.
Bewerbungen von Bewerberinnen und Bewerbern mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht.
Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen sowie ihnen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung und
Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Aussagekräftige Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Ablichtung von Zeugnissen) werden bis
zum 14. April 2023 erbeten und sind zu richten an den
Leiter der Justizvollzugsanstalt Nord-Brandenburg
Ausbau 8
16835 Wulkow
oder per E-Mail in einer zusammengefassten pdf-Datei mit einer Größe von max. 5 MB an
poststelle.WU@justizvollzug.brandenburg.de
Bewerber und Bewerberinnen, die bereits in einem Dienst- oder Beschäftigungsverhältnis im öffentlichen Dienst
stehen, werden ergänzend um Einverständniserklärung zur Personalakteneinsicht unter Angabe der
personalaktenführenden Stelle gebeten.
Sofern Sie die Rücksendung Ihrer Bewerbungsunterlagen wünschen, legen Sie bitte einen ausreichend frankierten
Rückumschlag bei. Andernfalls werden die Unterlagen von nicht berücksichtigten Bewerberinnen und Bewerbern
nach Ablauf von drei Monaten vernichtet. Verzichten Sie daher auf das Einreichen von Bewerbungsmappen und
Originalen.
Von der Zusendung von Eingangsbestätigungen und Zwischennachrichten wird abgesehen.
Vorsorglich wird darauf hingewiesen, dass etwaige Kosten für die Teilnahme am Bewerbungsverfahren nicht
erstattet werden können.
Nähere Auskünfte zum Aufgabengebiet erteilt Ihnen Frau Sozialamtsrätin Kolzarek unter der
Telefonnummer 033456/154-330.